"Liebe Mama..."

Liebe Mama, fühlst du dich auch manchmal einsam?

Manchmal fühle ich mich einsam. Auch mit der Alzheimererkrankung meiner Mama kam und kommt dieses Gefühl immer wieder vor. Dann bin ich ein kleines Mädchen, das sich nach seiner Mutter sehnt und dann bin ich traurig, weil sie zwar noch da ist, aber sich unsere Beziehung sehr verändert hat. Dann wünsche ich mir das Miteinander zurück, das einmal so selbstverständlich war. Ich habe gelernt, dass es okay ist, manchmal einsam zu sein und meine Mama zu vermissen und ich weiß, wie wichtig es für mich ist, darüber zu reden. Denn es hilft, das Gefühl anzunehmen und damit umzugehen. Ich wüsste gerne, wie es meiner Mama ging und geht: Liebe Mama, fühlst du dich einsam?

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Expert:innen-Gespräche, Gefühle verarbeiten

„Gefühle sind eine wertvolle Ressource“ – Interview mit Anja Kälin

Die Alzheimer-Erkrankung meiner Mama macht auch sehr viel mit mir. Manchmal bin ich traurig, manchmal wütend, manchmal fühle ich mich schuldig oder hilflos und ja, auch in manchen Momenten fröhlich, glücklich und zuversichtlich. Ein richtiges Gefühls-Chaos also. Warum es sich lohnt als Angehöriger eines Menschen mit Demenz über seine Gefühle zu sprechen und wie es gelingt, mit Gefühlen umzugehen, darüber spreche ich im Interview mit Anja Kälin.

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"Liebe Mama...", Gefühle verarbeiten

Liebe Mama, darf ich traurig sein?

Eine Achterbahn der Gefühle – das ist die Alzheimer-Erkrankung meiner Mama oft für mich. Meine Mama lebt nun schon seit bald neun Jahren mit der Diagnose Alzheimer – und mit ihr die ganze Familie. Anfangs war ich vor allem traurig und habe viel geweint, mit der Zeit habe ich meinen Gefühlen immer weniger Raum gelassen. Dabei bin ich immer noch traurig. Darf ich das? Weinen? Ich bin doch gesund – und meine Mama hat den Alzheimer. Was steckt hinter meiner Trauer? Darüber habe ich mit einer gesprochen, die sich auskennt. Anja Kälin vom Verein Desideria hat mir erklärt, warum es vollkommen in Ordnung und sogar wichtig ist, wenn man als Angehöriger traurig ist und wie ich damit umgehen kann. Teil 1 von „Alzheimer und das Gefühls-Chaos“

Ja sagen bei Alzheimer
Besser kommunizieren, Wie ich helfen kann

Kommunikation bei Alzheimer: Teil 2 „Immer Ja sagen“

Das klingt komisch, oder? Wer würde schon immer Ja sagen? Ich sicher nicht. Ich bin eher jemand, der sofort „Nein“ oder „Aber“ in die Runde wirft und immer etwas zu kritisieren findet. Warum das Ja und die Bestätigung für Alzheimer-Betroffene aber so wichtig ist und wie man das im Alltag umsetzen kann, erfahrt ihr hier

weinen bei Alzheimer
"Liebe Mama..."

Liebe Mama, weine bitte nicht! Oder doch?

Meine Mama war schon immer sehr emotional. Seitdem die Alzheimer-Erkrankung fortschreitet, ist sie noch gefühlvoller – und weint häufiger. Das macht mich traurig, aber ich fange an, auch die guten Seiten daran zu entdecken