Wenn ich bei meinen Eltern bin, staune ich immer wieder über die Geduld, die mein Papa im Alltag aufbringt. Ich erinnere mich, dass das anfangs nicht immer so war und Papa manchmal ungeduldig war. Er kümmert und sorgt sich liebevoll, mit viel Geduld und Aufmerksamkeit für Mama. Dieser Brief ist daher meinem Papa gewidmet, der viel zu selten hört, wie großartig er all das meistert: Lieber Papa, danke für deine Geduld!
Kategorie: “Liebe Mama…”
“Liebe Mama,…” – So beginnen die Briefe, die ich gerne schreiben würde, um die Fragen zu stellen, die ich habe. So vieles würde ich gerne mit meiner Mama bereden und so gerne würde ich sie um Rat fragen. Das geht nicht mehr. In diesen Briefen versuche ich für mich Antworten zu finden, auf meine Mama, auf den Alzheimer und mein Leben
Liebe Mama, das Loslassen fällt mir so schwer.
Seit Jahren lasse ich los, denn Mamas Alzheimererkrankung schreitet natürlich fort. Und doch hat sich das seit einer Weile verändert, das Loslassen ist irgendwie sichtbarer geworden, in vielen Momenten. Mama ist oft in einer anderen Welt. Sie sitzt neben mir auf der Couch und ist doch woanders. Sie wirkt zufrieden. Und doch fällt es schwer, sie so zu sehen. In diesem Brief geht es um das Loslassen: "Liebe Mama, das Loslassen fällt mir so schwer".
Liebe Mama, leidest du?
Vor ein paar Wochen ist mein neues Buch herausgekommen und ich durfte im Zuge dessen ein paar Interviews geben. Ich freue mich, dass das Thema Demenz von den Redaktionen aufgenommen wird und sie darüber schreiben, aber bin doch manches Mal irritiert über die Fragen, die mir gestellt werden. Zum Beispiel: Seit wann leidet Ihre Mutter an Alzheimer? Oder: Wie lange leidet ihr Mutter schon an Alzheimer? Auf mich macht Mama selten den Eindruck, als würde sie leiden. Warum gehen andere Menschen davon aus, sie würde leiden? Oder übersehe ich da etwas? Darum geht es in meinem neuen Brief: Liebe Mama, leidest du?
Liebe Mama, wie wird Weihnachten schön?
Diese Vorweihnachtszeit ist irgendwie anstrengend und mir fällt es schwer, mich auf Weihnachten zu freuen. In dieser Zeit vermisse ich meine Mama irgendwie ganz besonders. Zurückzuschauen macht mich traurig und auch froh. Denn ich sehe: Wir können es schön machen, so wie wir es mögen. Darum geht es in diesem Brief an meine Mama, der in meinem digitalen Schreib-Café entstanden ist: Liebe Mama, wie wird Weihnachten schön?
Einladung an dich: Schreib-Café am 11. Dezember
Ich hadere gerade ein wenig mit Weihnachten, mit den Erwartungen und Hoffnungen genauso wie mit den Erinnerungen. Ich vermisse meine Mama an Weihnachten ein wenig mehr als sonst. Weihnachten war immer ihr Fest, sie hat es geliebt zu dekorieren und zu backen – und nun geht all das nicht mehr. Dazu kommen Fragen wie: Welche Rituale von früher tun ihr gut? Wird der ganze Weihnachtstrubel mit Familie nicht zu viel? Wie komme ich mit meinen Gedanken und Gefühlen und dem ganzen Organisieren gut klar? Geht's dir ähnlich? Mir tut es gut, all das beim Schreiben zu sortieren – und das möchte ich gerne mit dir tun. Hast du Lust auf eine kleine Online-Schreibstunde am 11. Dezember? Infos zu meinem digitalen Schreib-Café findest du hier.
Liebe Mama, vielen Dank für deine Briefe!
Ich schreibe hier Briefe an meine Mama – und es wäre so schön, wenn sie diese Briefe lesen und darauf antworten könnte. Unser Miteinander, unsere Kommunikation haben sich in den vergangenen Jahren verändert. Die Briefe helfen mir zugleich, Mama zu behalten und das Neue anzunehmen. Das Briefeschreiben ist für mich wichtig geworden. Neulich habe ich gemerkt, dass es schon immer wichtig war – für Mama und mich. Als ich aufgeräumt habe, habe ich die Briefe wiederentdeckt, die Mama mir vor vielen Jahren geschickt hat und ich habe gedacht: Liebe Mama, vielen Dank für deine Briefe!
Liebe Mama, wie können wir gut über Demenz reden?
Es gibt viele Dinge, die ich gerne mit meiner Mama besprechen würde. Vieles davon dreht sich um persönliche Dinge und frühere Erlebnisse. Ich würde mich mit ihr auch gerne darüber unterhalten, wie ich – und jeder andere - über Menschen mit Demenz und die Veränderungen, die sie erleben, reden können. Denn, um ganz ehrlich zu sein, tun wir das oft mit negativen Wörtern. Als ich neulich spazieren ging, bin ich dem Wort "Bewegungsdrang" begegnet – das hat mich zum Nachdenken gebracht. "Liebe Mama, wie können wir gut über Demenz reden?"
Liebe Mama, ich vermisse dich als Oma – und feiere mit dir!
Meine Große hat Geburtstag. Für sie ist der Tag fröhlich aufregend, für mich mischt sich Traurigkeit hinein. An solchen Tagen merke ich irgendwie viel schmerzlicher als sonst, dass Mama Alzheimer hat. Ich erinnere mich an ihre Freude von damals – und weiß auch, wie fröhlich es sie jetzt macht, die Kinder zu haben. Ein neuer Brief an meine Mama: Liebe Mama, ich vermisse dich als Oma – und feiere mit dir!
Liebe Mama, danke für diesen Pullover!
Der Herbst ist eingekehrt und ich habe meinen Kleiderschrank ausgemistet. Die warmen Pullover brauche ich jetzt unbedingt wieder. Eigentlich gar nichts Besonderes, bis ich den Pullover entdecke, den Mama mir gestrickt hat. Es ist nicht nur einer, es sind viele. Den ein oder anderen trage ich eigentlich gar nicht mehr, aber ich möchte sie in meinem Schrank haben. Sie geben mir ein Stück von Mama und sorgen dafür, dass sie immer da ist.