Peggy und Mama
"Liebe Mama..."

Liebe Mama, manchmal habe ich Angst.

Vor etwa elf Jahren hat meine Mama die Diagnose Alzheimer bekommen – und damals hatte ich große Angst um sie. Ich dachte, dass die Krankheit sicher schnell verläuft, weil sie sie in relativ jungem Alter bekommen hat. Doch das war nicht der Fall. Im Gegenteil, ich habe viel gelernt über und mit der Demenz. Und doch mischt sich immer wieder die Sorge vor der Zukunft ein. Ein neuer Brief: Liebe Mama, manchmal habe ich Angst.

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Expert:innen-Gespräche, Gefühle verarbeiten

„Gefühle sind eine wertvolle Ressource“ – Interview mit Anja Kälin

Die Alzheimer-Erkrankung meiner Mama macht auch sehr viel mit mir. Manchmal bin ich traurig, manchmal wütend, manchmal fühle ich mich schuldig oder hilflos und ja, auch in manchen Momenten fröhlich, glücklich und zuversichtlich. Ein richtiges Gefühls-Chaos also. Warum es sich lohnt als Angehöriger eines Menschen mit Demenz über seine Gefühle zu sprechen und wie es gelingt, mit Gefühlen umzugehen, darüber spreche ich im Interview mit Anja Kälin.

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"Liebe Mama...", Gefühle verarbeiten

Liebe Mama, darf ich traurig sein?

Eine Achterbahn der Gefühle – das ist die Alzheimer-Erkrankung meiner Mama oft für mich. Meine Mama lebt nun schon seit bald neun Jahren mit der Diagnose Alzheimer – und mit ihr die ganze Familie. Anfangs war ich vor allem traurig und habe viel geweint, mit der Zeit habe ich meinen Gefühlen immer weniger Raum gelassen. Dabei bin ich immer noch traurig. Darf ich das? Weinen? Ich bin doch gesund – und meine Mama hat den Alzheimer. Was steckt hinter meiner Trauer? Darüber habe ich mit einer gesprochen, die sich auskennt. Anja Kälin vom Verein Desideria hat mir erklärt, warum es vollkommen in Ordnung und sogar wichtig ist, wenn man als Angehöriger traurig ist und wie ich damit umgehen kann. Teil 1 von „Alzheimer und das Gefühls-Chaos“