Peggy und Mama
"Liebe Mama..."

Liebe Mama, manchmal habe ich Angst.

Vor etwa elf Jahren hat meine Mama die Diagnose Alzheimer bekommen – und damals hatte ich große Angst um sie. Ich dachte, dass die Krankheit sicher schnell verläuft, weil sie sie in relativ jungem Alter bekommen hat. Doch das war nicht der Fall. Im Gegenteil, ich habe viel gelernt über und mit der Demenz. Und doch mischt sich immer wieder die Sorge vor der Zukunft ein. Ein neuer Brief: Liebe Mama, manchmal habe ich Angst.

"Liebe Mama..."

Liebe Mama, fühlst du dich auch manchmal einsam?

Manchmal fühle ich mich einsam. Auch mit der Alzheimererkrankung meiner Mama kam und kommt dieses Gefühl immer wieder vor. Dann bin ich ein kleines Mädchen, das sich nach seiner Mutter sehnt und dann bin ich traurig, weil sie zwar noch da ist, aber sich unsere Beziehung sehr verändert hat. Dann wünsche ich mir das Miteinander zurück, das einmal so selbstverständlich war. Ich habe gelernt, dass es okay ist, manchmal einsam zu sein und meine Mama zu vermissen und ich weiß, wie wichtig es für mich ist, darüber zu reden. Denn es hilft, das Gefühl anzunehmen und damit umzugehen. Ich wüsste gerne, wie es meiner Mama ging und geht: Liebe Mama, fühlst du dich einsam?

Abschied
Gefühle verarbeiten

Immer wieder Abschied nehmen

Als meine Mama die Diagnose Alzheimer erhielt, war mir klar, dass sich vieles ändern würde. Ich war traurig und hatte Angst. Aber dass ich über viele Jahre immer wieder Abschiede erleben müsste und was das mit mir machen würde, ahnte ich nicht. Ganz besonders nicht, dass ich mich von vielen Dingen verabschieden müsste, ohne je Abschied nehmen zu können. In der Podcastfolge "Abschied" von „Leben, Lieben, Pflegen“ habe ich mit Anja Kälin und Isabel Hartmann über die kleinen und großen Abschiede gesprochen, die mit einer Demenz einhergehen. Und wir haben Ideen zusammengetragen, die beim Abschiednehmen helfen können.