Ich sitze vor meinem Laptop und fülle die Unterlagen aus. Meine Mama wird demnächst für einige Tage zur Kurzzeitpflege in ein Heim gehen. Papa braucht diese Auszeit ganz dringend. Ich dachte immer, ich könnte seine Aufgaben übernehmen, wenn er nicht mehr kann. Aber ich kann das nicht – und das Beste und Wichtigste, was ich gerade tun kann, ist meine Eltern dabei zu unterstützen, die Kurzzeitpflege zu nutzen. Jahrelang habe ich Papa erzählt, dass er diese Unterstützungsleistung unbedingt nutzen soll. Und jetzt merke ich, dass nicht nur ihm dieser Schritt schwer fällt, sondern auch mir. Ich habe Angst davor und zweifle, auch wenn ich weiß, dass es richtig ist. Ich unterschreibe mit gemischten Gefühlen. Ein neuer Brief an Mama: Liebe Mama, hast du auch Angst vor der Kurzzeitpflege?
Schlagwort: Pflegeheim
Wohnen & Demenz: Was ist eine Demenz-WG?
Wie ihr wisst, beschäftigt mich das Thema Wohnen auf verschiedene Art und Weise. Da war der Umbau im Haus meiner Eltern und da ist immer noch die Herausforderung Treppen. Außerdem habe ich in den vergangenen Wochen viel getan, um mich meinem (und unserem) Angst-Thema Pflegeheim zu nähern. Nich einfach... Umso hilfreicher war es, dass ich Anja in unseren vergangenen Folgen von "Leben, Lieben, Pflegen - Der Podcast zu Demenz und Familie" viel über den Einzug und Alltag in einem Pflegeheim fragen konnte. In der aktuellen Folge haben wir einen Gast eingeladen: Barbara Jurowski. Sie ist Gremiumsvorsitzende einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz. Und was sie erzählt hat, hat sich toll angehört. Sie hat uns Einblicke gegeben in den Alltag in einer Demenz-WG und erzählt, wie sie sich von Pflegeheim unterscheidet und Mut gemacht, das als alternative Wohnform in Betracht zu ziehen
Liebe Mama, ich wünschte, wir hätten über das Thema Pflegeheim gesprochen.
Diesen Brief an meine Mama schreibe ich nicht, weil ich möchte, dass sie in ein Pflegeheim zieht. Ich schreibe ihn, weil es das letzte ist, was ich will – und mich doch endlich damit auseinandersetzen möchte. Ich bereue es, dass wir über manche Themen - auch über das Thema Pflegeheim - nicht gesprochen haben. Mittlerweile ist es dafür zu spät. Ich habe Angst, dass ich oder wir eines Tages vor einer Entscheidung stehen und im Sinne meiner Mama handeln möchten und dann gar nicht genau wissen, was dieser wäre. Ich wünschte, wir hätten über das Thema Pflegeheim gesprochen. Eine späte Einsicht, ich weiß, aber noch nicht zu spät, finde ich.