Steffi Helsper
Expert:innen-Gespräche, Gefühle verarbeiten

Wie gelingen Glücksmomente mit Demenz? – Interview mit Stefanie Helsper

Glücksmomente im Alltag zu erleben, das tut jedem Menschen gut. Menschen mit Demenz verlieren jedoch nach und nach die Fähigkeit, es sich selber schön machen zu können. Wie kann es gelingen, dass sie Glücksmomente erleben können? Darüber habe ich mit Stefanie Helsper gesprochen, die das Buch "Glücksmomente für Menschen mit Demenz" geschrieben hat. Wie also können pflegende Angehörige und Pflegekräfte Menschen mit Demenz unterstützen? Indem sie sich auf die Personen einlassen und ein bisschen Pippi Langstrumpf werden, sagt Stefanie Helsper. Warum und weshalb, das erfahrt ihr im Interview.

"Liebe Mama..."

Liebe Mama, wo wohnen deine Erinnerungen?

Ein Lied von Alexa Feser, das ich eigentlich sehr mag, hat mich sehr zum Nachdenken gebracht. Über Menschen mit Alzheimer wird ja oft gesagt, dass die Erinnerungen verschwinden. Aber das stimmt nicht. Die Erinnerungen sind da. Darüber schreibe ich in diesem Brief an meine Mama. Und ich frage, wo sie wohnen und was ich tun kann, um die schönen Erinnerungen zu stärken.

Kindheit-riechen
"Liebe Mama..."

Liebe Mama, riechst du deine Kindheit?

Wisst ihr, was ich im Sommer so liebe? Den Geruch von Gras, das zum Trocknen auf dem Feld liegt und langsam Heu wird. Denn dieser Duft erinnert mich immer an die wunderschönen und unbeschwerten Momente meiner Kindheit. Vor kurzem bin ich mit dem Fahrrad an so einer Wiese vorbei gefahren und auch, wenn es mir an diesem Tag erst gar nicht so gut ging, so hat mir der Duft der Wiese ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Ob meine Mama auch solche wunderbaren Geruchs-Erlebnisse hat? Und wo sie die wohl hat? Draußen in der Natur auf jeden Fall, da bin ich mir sicher. Ein Grund mehr, um gemeinsam in der Natur spazieren zu gehen

Kinderfrage Alzheimer woher wisst ihr
Kinderfragen

Kinderfrage bei Alzheimer: Woher wisst ihr immer, was die Oma will?

Wenn wir mit meinen Eltern Zeit verbringen, erfahren meine Töchter, was es bedeutet mit einer Erkrankung wie Alzheimer zu leben. Sie sind sehr aufmerksam und versuchen meiner Mama zu helfen. Das fällt ihnen aber nicht immer leicht. Denn meine Mama kann ihre Bedürfnisse und Wünsche nicht mehr mitteilen. Und es ist oft nicht klar erkennbar, was sie braucht oder möchte. Meine mittlere Tochter, die immer sehr bemüht um die Oma ist, fragte mich: „Woher wisst ihr, was die Oma will?“ Es war der Beginn eines intensiven Gesprächs über Alzheimer und die Oma, aber auch darüber, was jeden Menschen ausmacht. Denn auch wenn, die Demenz viel von dem Menschen nimmt, der man einmal war, spielen doch die eigene Lebensgeschichte und die individuellen Bedürfnisse immer noch eine Rolle. Und manchmal ist es einfach ein Ausprobieren. Mehr dazu in dieser Kinderfrage über Alzheimer

Plüschaffe Biografiearbeit "Alzheimer und wir"
Was die Kinder fragen

Kinderfragen bei Alzheimer: Warum schenkst du der Oma einen Plüsch-Affen?

Meine Kinder lieben Plüschtiere. Doch als ich neulich meiner Mama eines geschenkt habe, waren sie irritiert. "Was macht die Oma mit dem Affen?", wollte meine mittlere Tochter wissen und schüttelte dabei den Kopf. Und so kam es, dass wir über das große Thema Biografiearbeit bei Alzheimer und Demenz sprachen