Ich habe vor ein paar Tagen an einem Workshop teilgenommen. Es ging um "dieses grausige Wort", um das Wort Demenz. Journalisten, Menschen aus dem Demenz-Bereich und Menschen, die mit dieser Diagnose leben, haben sich darüber ausgetauscht, warum es nicht egal ist, wie wir über Demenz sprechen. Zu gerne würde ich von dir wissen, wie es dir mit dem Wort Demenz ging und geht – und natürlich auch mit dem Wort Alzheimer. Ich erinnere mich nicht daran, dass du das Wort "Demenz" ausgesprochen hast. War es Angst oder Scham? Wie hat es sich für dich angefühlt? Hattest du auch die negativen Klischees im Kopf? Was kann ich für mein Schreiben und Sprechen daraus lernen?
Schlagwort: Scham
Liebe Mama, manchmal schäme ich mich
Darf ich das überhaupt? Mich wegen der Alzheimer-Erkrankung meiner Mama schämen? Normalerweise kann ich mich gut auf meine Mama einlassen und bin entspannt, aber hin und wieder finde ich mich in Situationen, in denen ich mich schäme. Es sind Momente, die mich fast überfordern und in denen ich mit meinen Gefühlen alleine bin. Warum nur? Schäme ich mich wirklich wegen dir, meine liebe Mama, oder sind es nicht vor allem meine Erwartungen und Vorstellungen, die mich beschämen? Eines habe ich gelernt: Dieses Schamgefühl zu verstecken, macht es meist nicht besser. Was mir hilft, ist zu priorisieren und auf das zu schauen, was wirklich zählt