"Es ist schon gut" - habe ich mir als Mantra für dieses Jahr ausgesucht. Ich versuche mich daran festzuhalten, auch wenn Vieles nicht so gut läuft. Meine Mama hat früher oft gesagt: "Wir beobachten das mal", wenn mir etwas weh getan hat oder "Das wird schon", wenn irgendetwas nicht auf Anhieb geklappt hat. Das hat mir Zuversicht gegeben. Heute fehlt mir dieses Vertrauen in die Zukunft manchmal. Gerade auch die aktuelle Pflegesituation meiner Mama bereitet mir Sorgen und ich frage mich, wie es weitergehen kann und zweifle auch an mir. Doch zum Glück gibt es Momente, in denen ich Zuversicht finde. So einen Moment habe ich neulich erlebt, als meine Mama gefallen ist und meine Tochter zur Stelle war.
Schlagwort: demenzmoment
Liebe Mama, was sind deine Glücksmomente?
Früher waren Erfolge Momente des Glücks für mich. Und Mama hat sich immer mit mir gefreut. Mittlerweile sehe ich andere Glücksmomente: kleine, scheinbar belanglose Dinge wie die Sonnenstrahlen am frühen Morgen können mir einen Glücksmoment bescheren, einfach weil ich sehen kann, wie schön sie sind. Momente des Glücks mit meiner Mama sind Momente der Nähe: ein Lächeln, eine Umarmung. Mich macht es glücklich, wenn es gelingt, ihr etwas Gutes zu tun. Meist gehe ich davon aus, dass diese Situationen auch sie glücklich machen. Doch ist das so? Liebe Mama, was sind deine Glücksmomente?
Liebe Mama, danke für den letzten Lauf!
Das Thema der Demenzmoment-Blogparade im Oktober ist Abschied. Es fällt mir schwer, einen Moment des Abschieds zu benennen – und das liegt nicht daran, dass es keine Abschiede gab und gibt. Im Laufe von Mamas Alzheimererkrankung sind ziemlich viele Dinge verschwunden, aber das meiste schleicht sich davon und es gibt kaum Gelegenheiten, etwas zu verabschieden. Ein Moment des Abschieds war unser letzter gemeinsamer Lauf. Ich erinnere mich gut an diesen besonderen Abschiedsmoment, in dem ich etwas Trauer fühlte, vor allem aber Dankbarkeit.
Liebe Mama, danke, dass du mir hilfst, genauer hinzusehen!
Das Motto des diesjährigen Welt-Alzheimertages lautet: "Demenz - genau hinsehen!" Es ist eine Ermutigung und Ermunterung genauer hinzusehen und Menschen mit Demenz zu helfen und sie im Alltag zu unterstützen. Wenn ich mit meiner Mama zusammen bin, dann merke ich, dass sie nicht nur diejenige ist, die Hilfe und Pflege braucht, sondern auch eine Lehrmeisterin. Sie hat mir geholfen und hilft mir immer wieder, genauer hinzusehen. Dieser Beitrag ist ein Brief an meine Mama: Liebe Mama, danke, dass du mir immer wieder hilfst!