Am Sonnabend wurde die “Woche für das Leben” eröffnet, eine ökumenische Aktion, die sich in diesem Jahr mit dem Demenz beschäftigt. Zum Auftakt gab es verschiedene Veranstaltungen in Leipzig, unter anderem wurde der Film über Mama und mich gezeigt. Als ich mitten im Stadtzentrum vor dem Filmplakat stand, fand ich das erst irgendwie komisch – und dann dachte ich, wie richtig und wichtig das ist. Denn das Thema Demenz gehört mitten in die Gesellschaft und das es eigentlich allen guttut.

Demenz – mittendrin in Leipzig
Vergangene Woche wurde der Film “Demenz: Der lange Abschied. Zwei Töchter und ihre Mütter” erstmals im Fernsehen ausgestrahlt. Dafür haben Roxana Hennig und Daniel Laudowicz unter anderem meine Mama und mich porträtiert. Fast ein Jahr lang haben sie uns dafür begleitet. Der Film wurde am Sonnabend im Rahmen der Auftaktveranstaltung der “Woche für das Leben” in Leipzig gezeigt.
Die “Woche für das Leben” ist eine ökumenische Aktion, die sich in diesem Jahr dem Thema Demenz widmet. Bundesweit gibt es Vorträge und Veranstaltungen zu verschiedenen Themen rund um Demenz. Hier findet ihr eine Übersicht der einzelnen Veranstaltungen.
Vor der Vorführung stand ich plötzlich vor diesem Plakat, das da mitten in der Leipziger Innenstadt hing und fand das irgendwie komisch. Und dann dachte ich, wie richtig und wichtig es ist, dass dieses Plakat da hängt und die Blicke der Passanten auf sich zieht. Denn das Thema Demenz gehört mitten in die Gesellschaft und es kann nur hilfreich sein, wenn wir mehr darauf schauen.

Demenz – mittendrin in der Gesellschaft
In der Podiumsdiskussion sagte Franz Müntefering: “Das Problem ist, dass oft nicht darüber gesprochen wird” – und genau so ist es. Demenz ist irgendwie immer noch ein Tabu. Es fällt schwer, darüber zu reden, denn es macht traurig und unsicher. Und doch ist es so wichtig. Denn das Reden oder auch Schreiben hilft Menschen mit Demenz. Ihre Bedürfnisse und Herausforderungen können von anderen nur gesehen werden, wenn sie auch darüber Bescheid wissen. Ich freue mich über all jene, die sich in der Öffentlichkeit äußern, so wie Beni Steinauer.
Über Demenz zu reden, hilft auch den Pflegenden. Sie kümmern und pflegen sich oft über Jahre. Im Alltag spüren sie vielfach Belastungen und Herausforderungen. Viele Angehörige sind so stark belastet, dass selber krank werden. Pflegen, das geht nur gemeinsam und dazu brauchen Angehörige passgenaue Unterstützungsangebote und vor allem mehr Wertschätzung. Auch hier würde ich mir wünschen, dass noch viel mehr Austausch möglich ist.
Ich wünsche mir, das Demenz noch viel mehr zum Thema wird. Denn ich glaube, dass wir alle davon etwas mitnehmen können für unser Miteinander als Gesellschaft und für uns als Menschen. Denn mit der Demenz spielen die Dinge, die für uns oft so wichtig sind – wie Leistung, Erfolg, Gehalt, ein tolles Auto… – keine Rolle mehr. Es geht darum, Zeit füreinander zu haben, sich aufeinander einzulassen, Interesse am anderen zu zeigen und einander Wärme und Nähe zu geben. Und würde genau das nicht uns allen auch gut tun?
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Save the date
Am 16. Juli findet das Demenz Meet München statt, ein Tag zum Austauschen für Menschen mit Demenz, ihre Angehörigen und Fachleute. Mehr Infos hier
Liebe Peggy,
danke für den wunderbaren Beitrag!!!
Bleib gesund!!!
Danke, liebe Beatrix, du auch! Viele Grüße!