"Liebe Mama...", Community

Einladung an dich: Schreib-Café am 11. Dezember

Ich hadere gerade ein wenig mit Weihnachten, mit den Erwartungen und Hoffnungen genauso wie mit den Erinnerungen. Ich vermisse meine Mama an Weihnachten ein wenig mehr als sonst. Weihnachten war immer ihr Fest, sie hat es geliebt zu dekorieren und zu backen – und nun geht all das nicht mehr. Dazu kommen Fragen wie: Welche Rituale von früher tun ihr gut? Wird der ganze Weihnachtstrubel mit Familie nicht zu viel? Wie komme ich mit meinen Gedanken und Gefühlen und dem ganzen Organisieren gut klar? Geht’s dir ähnlich? Mir tut es gut, all das beim Schreiben zu sortieren – und das möchte ich gerne mit dir tun. Hast du Lust auf eine kleine Online-Schreibstunde am 11. Dezember? Infos zu meinem digitalen Schreib-Café findest du hier.

Mamas Engelchen

Hast du an deinen Angehörigen mit Demenz schon mal einen Brief geschrieben? Ich mache das regelmäßig und du kennst vermutlich meine Briefe an Mama. Das Schreiben hilft mir sehr. Wenn ich an meine Mama einen Brief schreibe, dann greife ich Fragen auf, die ich ihr gerne stellen würde. Es sind die Gespräche, die ich mit ihr gerne führen würde, und da gibt es viele Themen. Ich würde mit ihr gerne darüber sprechen, wie es ihr mit ihrer Alzheimererkrankung geht und was ich Ihr Gutes tun kann. In meinem allerersten Brief ging es darum, was ich ihr schenken kann.

Die Briefe sind auch mein Weg, um mit meinen Gefühlen und Gedanken umzugehen. Manche Briefe sind traurig, gerade wenn ich darüber schreibe, dass ich Angst habe oder sie vermisse, aber all das gehört dazu, wenn man einen lieben Menschen auf dem Weg mit Demenz begleitet. Es aufzuschreiben oder auszusprechen, hilft ein wenig.

Es tut mir gut, wenn diese Emotionen und Grübeleien einen Raum bekommen. Wenn ich die Sorgen aufschreibe, sehe ich sie manchmal auch mit anderem Auge. Wenn ich meine Traurigkeit zu Papier bringe, dann habe ich sie geteilt. Und dann begebe ich mich auf die Suche nach etwas Schönem. Wenn das gelingt, dann erfreut es mich doppelt. Denn ich trage so ein wenig dazu bei, dass Demenz nicht nur als Schreckgespenst dargestellt wird, sondern mit all der Varianz, die die Erkrankung mit sich bringt (ja, da ist auch Schrecken dabei, aber eben nicht nur, sondern auch Schönes gehört dazu).

Wie wird Weihnachten?

Ich hadere gerade ein wenig mit Weihnachten, mit den Erwartungen und Hoffnungen und auch mit den Erinnerungen. Ich vermisse meine Mama in diesen Tagen ein wenig mehr als sonst und bin oft sehr angespannt. Weihnachten war irgendwie immer ihr Fest. Meine Mama hat es geliebt, das Haus zu dekorieren. Wir hatten einen selbst gebastelten Adventskranz im Flur hängen und jede Menge weihnachtliche Gestecke. Meine Mama hat gerne Plätzchen gebacken und es duftete oft durchs ganze Haus. Nun geht all das nicht mehr – und es ist viel ruhiger geworden.

Dazu kommen Fragen wie: Welche Rituale von früher tun ihr gut? Wird der ganze Weihnachtstrubel mit Familie nicht zu viel? Was kann ich Mama schenken? Wie können wir gut feiern? Und auch ich frage mich: Wie kann ich in dieser vollgepackten Familienzeit dafür sorgen, dass es mir gut geht, obwohl ich mich um alle gleichzeitig kümmern will, aber selbst eigentlich Ruhe bräuchte? Deshalb mein Plan: einen Brief schreiben – und loslassen oder Neues einladen (ich weiß es ehrlich gesagt selbst noch nicht…)

Einladung zum digitalen Schreib-Café

Habt ihr Lust, mit zu machen und auch zu schreiben? Ich möchte am 11.12. um 16 Uhr ein kleines digitales Schreib-Café anbieten.

Gemeinsam wollen wir dem Thema Weihnachten und Pflegen nachgehen. Wir schreiben gemeinsam in einer kleinen, feinen Gruppe, jeder an seinem eigenen Brief (oder Text). Gerne gebe ich dir Impulse und ein paar Fragen, die dir helfen, deinen Text zu strukturieren. Es handelt sich um eine geschlossene Gruppe (und mein erstes Schreib-Café 🙂 )

Die Teilnahme ist gratis. Alles, was du brauchst, ist Papier und ein Stift (oder wie du am liebsten schreibst…)

Hier könnt ihr euch anmelden

Ich freue mich, wenn du dabei bist!

Deine Peggy

P.S.: Wenn du meine Arbeit und meinen Blog finanziell unterstützen möchtest, kannst du dies hier tun.

Für Familien von Menschen mit Demenz ist Weihnachten per se eine besondere Zeit: eine besonders schöne und manchmal auch eine besonders intensive und herausfordernde. In der vierten Folge sprechen Anja Kälin und Peggy Elfmann darüber, wie sich Weihnachten für sie durch die Demenz-Diagnose ihrer Mütter verändert hat, wie sie beim Weihnachtsfest neue Wege gegangen sind und wie schwer die Entscheidung ist, ob man in Corona-Zeiten Weihnachten mit den Eltern verbringt oder nicht.

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