Wie ich helfen kann

Vorbereitet für einen Notfall: Die Notfalldose

Vor kurzem habe ich bei einem Vortrag von der Notfalldose erfahren und sie für meine Eltern angeschafft. Sie kann im Notfall gezielt helfen – und zwar, indem sie Rettungsdiensten und Ärzten schnell wichtige Informationen liefert. Im folgenden stelle ich sie euch vor.

Die Notfalldose enthälat ein Infoblatt und zwei Aufkleber

Eine meiner größten Sorgen gilt einem Notfall bei meinen Eltern. Das Thema treibt auch meinen Papa um – und klar, wir können dem nicht wirklich vorbeugen. Aber doch gibt es Dinge, die wir tun können, um im Ernstfall für schnelle und gute Hilfe zu sorgen. Ein Punkt ist zum Beispiel, dass der Rettungsdienst sofort über Erkrankungen und Medikamente meiner Mama und auch meines Papas informiert ist. Das ist zum Beispiel bei einem Hausnotrufsystem der Fall (hier habe ich über unsere Erfahrungen dazu geschrieben).

Ganz einfach gelingt das beispieldsweise mit der Notfalldose. Man kann sie in jeder Apotheke kaufen oder bestellen (die PZN-Nummer lautet 16505541) oder auch im Online-Shop von acavi, dem Hersteller der Notfallsdose (im Sinne der Transparenz möchte ich darauf hinweisen, dass ich für diesen Beitrag nicht beauftragt und auch nicht bezahlt werde). Die Dosen kosten lediglich vier bis fünf Euro und ich denke, dass sie eine gute Investition sind. Im Folgenden stelle ich euch die Dose kurz vor.

Wie funktioniert die Notfalldose?

Die Notfalldose gibt dem Rettungsdienst oder dem Notarzt im Ernstfall wichtige Informationen über Erkrankungen, Allergien, Medikamente, Vollmachten, Impfungen der Person. Denn im Notfall ist das häufig nicht möglich, weil die Person dazu nicht in der Lage ist. Selbst, wenn Angehörige vor Ort sind, kann es leicht passieren, dass bestimmte Dinge vergessen werden. Ich weiß, dass es mir in einem Notfall schwer fallen würde, die Ruhe zu bewahren und Auskunft zu geben. Es kann aber natürlich auch sein, dass beispielsweise Nachbarn vor Ort sind, denen entsprechende Informationen fehlen.

Zwar haben viele Menschen Notfallinformationen in ihrer Wohnung hinterlegt (wie auch wir entsprechende Unterlagen), aber der Rettungsdienst weiß natürlich nicht, an welchem Ort (und manchmal weiß man selber nicht mehr, wo welche Vollmacht liegt). Die Idee der Notfalldose ist, dass es in jedem Haushalt einen Kühlschrank gibt und dieser für Retter schnell zu finden. So erhalten sie schnell wertvolle Hinweise zur weiteren Behandlung, ohne Zeit zu vergeuden.

Wie mache ich auf die Notfalldose aufmerksam?

Die Notfalldose wird in die Kühlschranktür gestellt. Dort hat sie einen festen Platz und kann in jedem Haushalt einfach gefunden werden. In jeder Dose gibt es zwei Aufkleber: einen befestigt man außen an die Kühlschranktür, den anderen innen an die Wohnungstür. So wissen die Retter, dass die Person eine Notfalldose im Kühlschrank stehen hat.

Jeder Dose liegen zwei Aufkleber bei: Einer kommt außen auf den Kühlschrank, der zweite innen auf die Wohnungstür

Was gehört in die Notfalldose?

In jeder Dose steckt ein Notfall-Infoblatt. Dieses füllt ihr aus, mit den Angaben, die der Rettungsdienst benötigt: Krankheiten, Unverträglichkeiten, Medikamenteneinnahme, Adresse vom Hausarzt sowie Pflegedienst, Infos über Kontaktpersonen und Vollmachten und Patientenverfügung. Hilfreich ist ein aktueller Medikamentenplan. Es werden keine Medikamente oder ähnliches hinein gelegt.

Dieses Info-Blatt ausfüllen und der Rettungsdienst ist bestens informiert.

Leben mehrere Personen in einem Haushalt, so kommen für jede Person ein Notfall-Infoblatt und gegebenfalls Medikamentenplan in die Dose.

Die Notfalldose gehört in die Kühlschranktür.

Bei meinen Eltern hat die Dose nun einen festen Platz in der Kühlschranktür. Ich fürchte mich noch immer vor einem Notfall, aber ich weiß, dass wir zumindest die medizinischen Informationen zur Hand haben werden. Ich hoffe allerdings, dass wir sie nicht benötigen.

Habt ihr schon Erfahrungen damit gemacht – und welche sind das?

31 Gedanken zu „Vorbereitet für einen Notfall: Die Notfalldose“

  1. Hallo Peggy,
    mein Tipp für den Notfall: Hausnotruf einrichten lassen. Den gibt es von verschiedenen Anbietern und bereits ab Pflegestufe 1 wird ein Teil der Kosten von der Pflegekasse übernommen. Wir haben auch den Haustürschlüssel dort hinterlegt, sodass im Notfall immer jemand in die Wohnung kann. Bisher brauchten wir den Hausnotruf noch nie – aber es ist eine gewisse Beruhigung für mich, dass er vorhanden ist.
    Die Notfallbox kannte ich noch nicht und würde mich über eine freuen.
    LG Dagmar

  2. Das finde ich einen sehr nützlichen Gegenstand, mein Vater hat leider schon abgebaut und bei seinem Zustand und seiner Medikamentierung wäre das sicher sinnvoll. Danke für die Vorstellung!

  3. Liebe Peggy,
    irgendwie finde ich Deine Frage ziemlich “tricky”.
    Notfall implementiert ja schon, dass man nicht unbedingt darauf vorbereitet ist. 😉 Aber ich weiß, was Du meinst.
    Die Notfalldose finde ich gut. Ich habe bisher ein Notfallarmband für meine Eltern. (Meine Mama ist dement und mein Papa auch gesundheitlich nicht mehr so fit.) Ich wollte mir auch so ein Armband zulegen, aber die Dose hört sich irgenwie praktischer an.
    Danke für Deine tollen Beiträge und vielen Tipps.
    Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft und alles Liebe und Gute.
    Marion

    1. Ja, klar, ein Notfall kommt ja immer überraschend. So wirklich planen lässt sich das nicht. Das mit den Notfallarmbändern finde ich auch eine gute Idee.

  4. Eine sehr gute Idee! Wir haben für meine Mutter mit ersten Demenzanzeichen eine “Info”-Zentrale in Form eines Magnetwhiteboards eingerichtet, auf dem die wichtigen Dinge für die aktuelle Woche vermerkt sind. Dazu gibt es an wichtigen Stellen bunte Zettel mit den wichtigsten Infos/Erinnerungshelfern, der aktuelle Medikamentenplan liegt zusammen mit den Medikamenten an zentraler Stelle in der Wohnung. Außerdem haben wir hier bei uns einen Aktenordner angelegt, in dem wir alle wichtigen meine Mutter betreffenden Infos (inkl. Vollmachten, Versicherungen, Verbindlichkeiten etc.) gesammelt aufbewahren, zusätzlich pflegen wir gemeinsam mit meinem Bruder online ein Planungstool, in dem auch alle ihre Ärzte, wichtige Termine, Dinge, die wir für sie organisieren müssen (da wird gleich auch die Dose draufstehen 😉 ) notieren. So hoffen wir, im Falle eines Falles schnell und gezielt alles Wichtige greifbar zu haben.

      1. Danke 😊.
        Gerade die Adressen der Ärzte mit dem nächsten Termin, angehängten Notizen mit Fragen oder Infos, direkten Links zu weiterführenden Infos und dem aktuellen Stand bei Organisationsdingen, die mehrere Schritte umfassen, hat sich in der Vergangenheit schon als sehr nützlich erwiesen.

  5. Mein Tipp ist einen Hausnotruf einrichten, wenn dann jemand im Haus ist der helfen kann kommen alle anderen Maßnahmen zum Zuge.

  6. So schwer der Gedanke auch ist. Es kann immer etwas passieren und vielleicht ist gerade dann niemand von den Angehörigen erreichbar. Wir hoffen, dass das nicht passieren wird und sind viel für unsere 90 Jahre alte rüstige Mutter da.

    Trotzdem haben wir für sie einen Hausnotruf eingerichtet. Eine kleine Tasche ist mit dem Nötigsten gepackt und steht immer im Schlafzimmer. Ein einfach zu bedienendes Seniorentelefon mit großen Tasten ist für ältere Personen meist einfacher als die “Wischerei” auf einem Smartphon. Die Notfalldose kannte ich noch nicht. Das wird unbedingt die optimale Ergänzung bei uns.

    So eine Notfalldose sollte aber nicht nur bei alten, kranken oder dementen Menschen im Kühlschrank stehen. In meinem nahen Umfeld habe ich erfahren, dass auch immer jüngere Menschen von Herzinfarkt, Schlaganfall u.a. betroffen sind. So einen kleinen Platz im Kühlschrank sollten wir eigentlich alle für unsere Hilfe im Notfall reservieren.

  7. Ich finde einen allgemeinen Tipp kann man nicht geben, weil jede Notfall-Situation anders aussieht! Einfach bestmöglich vorbereitet sein!

  8. Die Dokumente sind bei uns an einem Platz und immer griffbereit. andere Notfall Gegenstände haben wir leidee noch nicht parat. Wir hüpfen gerne ins Lostopf

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