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Geschenke für Menschen mit Demenz – 7 Ideen und Anregungen

Weihnachten rückt näher und natürlich auch die Frage nach Geschenken für seine Lieben. Das Schenken für meine Mama fällt mir nicht mehr so leicht wie früher, denn vieles von dem, wofür sie sich früher interessiert hat, geht so nicht mehr. Sie wirkt in ihrer Alzheimererkrankung zufrieden und ich weiß nicht so recht, was sie noch kann und was sie interessiert. Ich habe auf die Suche nach einem Geschenk für Mama gemacht und bei anderen Angehörigen von Menschen mit Demenz nachgefragt Und hier kommen sie: 7 Ideen und Anregungen für Geschenke für Menschen mit Demenz.

kleine Geschenken Weihnachten

Mein Geschenk für Mama

Was kann ich meiner Mama zu Weihnachten schenken? Meine Töchter möchten ihr eine neue Fühlschnur zum Nesteln basteln – und die kommt sicher wieder gut an. Worüber würde sich Mama noch freuen? Ich habe in den vergangenen Wochen viel darüber nachgedacht und in meinem Blogartikel „Vom Wünschen und Schenken“ darüber berichtet. Ich möchte ihr eine Freude bereiten und merke, dass materielle Dinge für sie gar nicht mehr so wichtig sind. Geschenke für Menschen mit Demenz – worauf kommt es da an? Es geht um die Emotionen und das Gefühl – und genau deshalb möchte ich ihr etwas schenken, damit sie dieses Gefühl von Weihnachten spüren kann.

Ich habe so viel nachgedacht und es mir vielleicht ein wenig komplizierter gemacht als es ist. Denn ich weiß ja, welche Dinge für ein Wohlgefühl sorgen. Und so habe ich auch die Geschenke besorgt. Ich habe meiner Mama tatsächlich eine Schlager-CD gekauft, damit sie immer mal wieder Musik hören kann, bei der sie auflebt. Sie bekommt noch etwas Süßes, weil sie gerne nascht. Ich habe eine schöne Creme besorgt für eine Handmassage. Das wichtigste Geschenk wird Zeit und Nähe sein. Ich freue mich darauf, bei ihr zu sein und viele Stunden miteinander zu verbringen.

7 Tipps und Ideen für Geschenke für Menschen mit Demenz

Nachdem ich mein Grübeln öffentlich gemacht habe, habe ich viele tolle Ideen und Anregungen von anderen Angehörigen und Interessierten bekommen. Ich möchte sie hier mit euch teilen:

1. Pullover und eine Fotowand

Anja: „Meine Mama besteht auf ihren neuen Pulli von mir zu Weihnachten. Da brauche ich nicht dran zu rütteln. Letztes Jahr habe ich ihr eine Fotowand gemacht. Jeder Enkel und Urenkel mit dem Namen groß und leserlich. Das fand sie schön!“

2. Positive Erinnerungen wecken

Kerstin: „Ich habe in einer Einrichtung mit den Menschen mit Demenz einen Wunschbaum gebastelt. Es war erstaunlich, was dabei so heraus kam. Es ist viel Biographiearbeit, etwas was in der Kindheit war oder Jugend. Mein Vater wollte nur Karten verschenken. Er selbst wollte einen Duft… der mir gefällt. Positive Erinnerungen zu wecken ist ein schönes Geschenk. Aber auch etwas zu besorgen oder zu machen, was der Mensch mit Demenz verschenken kann. Das ist oft wichtig und eine Wertschätzung. Nicht zu unterschätzen.“

3. Ein feiner Duft

Esther: „Wie wär’s mit einem feinen Duft? In dem Heim, wo meine Mama ist, gibt es das Ritual, dass der Tag mit einem Duft begrüsst wird. Man möchte dem Menschen damit helfen, besser zwischen Tag und Nacht zu unterscheiden.“

4. Zeit und Nähe

Silvia: „Zeit und Nähe, dass sind eindeutig die allerbesten Geschenke ❤️. Und das ist etwas, was sie garantiert spürt ❤️. Und eine kuschelige Jacke? Da stelle ich mir vor, dass sie deren Gemütlichkeit auch spüren wird. Auf jeden Fall sieht sie deine leuchtenden Augen, wenn du sie anschaust und sie dir mit der schönen Jacke gut gefällt.“

5. Stifte, Kekse und ein Ausflug

Sofia: „Ich neige dazu Dinge zu verschenken, die ich toll finde. Neue Stifte zum Beispiel – Paps zeichnet ja gerne, aber ob er da meine oder seine Stifte verwendet ist ihm total egal. Insgesamt glaube ich, dass er in vielen Fällen den Bezug zu „meins“ und „deins“ ein bisschen verloren hat. Nur über selbstgebackene Kekse freut er sich ganz sicher. Ich überlege, ihm einen Ausflug ins künstlerisch-technologische Museum zu schenken, aber da muss erstmal abklärt werden, wie ein Besuch stattfinden kann.“

6. Die gemeinsame Freude genießen

Gabriele: „Ich kann deine Gedanken so gut nachempfinden…meine Oma war dement, hat sich aber stets über Geschenke gefreut und diese so gerne ausgepackt…da war der Inhalt oft nicht ganz so wichtig, eher die Geschichte dazu und die Zeit zusammen… Es vergeht kein Tag an dem sie mir nicht fehlt 🙏“

7. Dinge von Bedeutung (wieder) schenken

Anne: „Warum was Neues schenken? Es gibt ja bestimmt etwas zuhause aus ihrer Vergangenheit, das für sie mal von großer Bedeutung war!? Dann das einfach schön einpacken und an Heilig Abend schenken.“

Habt ihr noch Ideen, die auf die Liste gehören? Falls Ja, dann schreibt gerne sie in die Kommentare.

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Podcast „Leben, Lieben, Pflegen“ – Weihnachten mit Demenz

Für Familien von Menschen mit Demenz ist Weihnachten per se eine besondere Zeit: eine besonders schöne und manchmal auch eine besonders intensive und herausfordernde. In der vierten Folge sprechen Anja Kälin und Peggy Elfmann darüber, wie sich Weihnachten für sie durch die Demenz-Diagnose ihrer Mütter verändert hat, wie sie beim Weihnachtsfest neue Wege gegangen sind und wie schwer die Entscheidung ist, ob man in Corona-Zeiten Weihnachten mit den Eltern verbringt oder nicht.

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