Ich schreibe normalerweise an dieser Stelle Briefe an meine Mama, aber dieses Mal geht es um mein schlechtes Gewissen. Es begleitet mich schon lange und taucht auch verlässlich auf, wenn es um meine Mama geht. So oft habe ich das Gefühl, dass ich mich nicht genug kümmere und das, was ich tue, nicht gut genug mache. Es ist Zeit, dieses schlechte Gewissen und die Schuldgefühle loszulassen, denn sie helfen weder mir noch Mama. Ein sehr persönlicher Abschiedsbrief.
Kategorie: Gefühle verarbeiten
Studienaufruf: Stigmatisierung aufgrund von Demenz?
Welche Erfahrungen machen Menschen, die jung an einer Demenz erkrankt sind? Welche Reaktionen aus dem Umfeld nehmen sie und ihre Angehörigen wahr? Diesen Fragen geht ein Team des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen in einer neuen Studie nach. Dazu sind sie noch auf der Suche nach Teilnehmenden, und zwar nach Menschen mit Demenz sowie Angehörigen. Hier findet ihr mehr Infos zum Projekt STELDA.
Liebe Mama, manchmal fühle ich mich hilflos!
In letzter Zeit merke ich immer wieder, dass das mit dem Helfen und Unterstützen nicht so einfach ist. Dass da eine Lücke zwischen der Theorie und dem realen Leben ist. Ich merke, dass es für Papa oft schwer ist. Wenn mein Bruder und ich ihm Unterstützungsangebote vorschlagen oder wir Aufgaben abnehmen wollen, dann ist es ihm jedoch auch nicht recht und er meint, er möchte es selbst machen. Helfen zu wollen, aber nicht wirkich helfen zu können (oder dürfen), finde ich gerade schwer. Darum geht es in diesem Brief: Liebe Mama, manchmal fühle ich mich hilflos!
Mehr Selbstmitgefühl
Über Selbstfürsorge zu sprechen ist wichtig und gleichzeitig fällt es doch schwer. Das habe ich bei dem Live-Talk gestern auch wieder gemerkt. Denn in der Theorie klingt vieles so gut und richtig, aber die guten Ratschläge umzusetzen – das ist dann was anderes. Und dabei ist doch genau das so wichtig, um Alltag mehr Energie zu bekommen. Die Psychologin Jana Toppe hat erklärt, was es mit Selbstmitgefühl auf sich hat und wie es gut tun kann.
“Wie können Angehörige besser auf sich achten?” – Interview mit Jana Toppe
Wer sich um andere Menschen kümmert, ist besonders gefordert. Gerade die Betreuung eines Menschen mit Demenz ist oft auch herausfordernd. Mit der Psychologin Dr. Jana Toppe von der Online-Beratung pflegen-und-leben.de habe ich darüber gesprochen, warum das Kümmern und Pflegen so anstrengend ist, wie man Zeichen der Überforderung erkennt und warum es so wichtig ist, dass Angehörige gut für sich selbst sorgen. Wo finden sie Unterstützung? Wer kann beraten? Und wie kann eine Psychotherapie helfen? – Diese Fragen beantwortet sie. Außerdem verrät Jana einen SOS-Tipp für herausfordernde Situationen. Hier findet ihr das Interview mit Jana Toppe. Und: Hier findet ihr auch den Link zum Insta-Live-Talk mit Jana und mir.
Liebe Mama, leidest du?
Vor ein paar Wochen ist mein neues Buch herausgekommen und ich durfte im Zuge dessen ein paar Interviews geben. Ich freue mich, dass das Thema Demenz von den Redaktionen aufgenommen wird und sie darüber schreiben, aber bin doch manches Mal irritiert über die Fragen, die mir gestellt werden. Zum Beispiel: Seit wann leidet Ihre Mutter an Alzheimer? Oder: Wie lange leidet ihr Mutter schon an Alzheimer? Auf mich macht Mama selten den Eindruck, als würde sie leiden. Warum gehen andere Menschen davon aus, sie würde leiden? Oder übersehe ich da etwas? Darum geht es in meinem neuen Brief: Liebe Mama, leidest du?
Lasst uns Fehler machen – und darüber reden!
Als meine Mama vor elf Jahren die Diagnose Alzheimer bekam, habe ich viel darüber gelesen. Ich wollte sie bestmöglich unterstützen und alles richtig machen. Aber: Ich habe so einige Fehler gemacht – und mich deswegen schlecht gefühlt und geärgert. Darüber sprechen wollte ich eher nicht. Mittlerweile sehe ich das anders. Gehören Fehler nicht irgendwie zum Leben dazu? Gerade, wenn man Dinge zum ersten Mal macht, wie ich in der Begleitung und Pflege meiner Mama. Ich wusste zwar viel, aber im Alltag läuft es ja dann doch anders als im Ratgeber. Lasst uns also Fehler machen – und darüber reden! Denn so können wir voneinander lernen.